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Zwetschken

27.08.2021 07:21
Zwetschken

Zwetschken: die ersten Boten des Herbstes

„Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen…“ So heißt es in einem bekannten Kinderreim. Aber sollte es nicht eigentlich „Zwetschke“ heißen? Oft werden die Begriffe Pflaume und Zwetschke synonym verwendet, aber Zwetschke ist Zwetschke und Pflaume ist Pflaume. Auch die geographische Lage spielt bei der Namensgebung eine Rolle. So nennt man die violetten Früchte in Süddeutschland Zwetschge und in Österreich Zwetschke.

Zwetschken sind eine Unterart der Kultur-Pflaume.
Die Kultur-Pflaume gehört zur Gattung Prunus und zur Familie der Rosengewächse. Zwetschken sind eine Unterart genauso wie die Mirabelle, Ringlotte oder die Kriechen-Pflaume, in der Steiermark besser als Kriecherl bekannt. Die Früchte unterscheiden sich in Größe, Farbe, Form, Konsistenz, Aroma, Steinlösbarkeit und Reifezeit voneinander.
Gerade die Zwetschke und die Pflaume sind sich von der Farbe sehr ähnlich und werden daher gerne verwechselt. Unterschieden kann man die beiden am besten anhand des Fruchtfleisches, des Geschmacks und der Form. Pflaumen sind eher rundlich, haben ein weiches Fruchtfleisch und der Stein lässt sich oft nur schwer lösen. Zwetschken hingegen sind länglich-eiförmig, je nach Sorte blau bis blauviolett und haben eine charakteristische längsseitige Bruchnaht. Manche Sorten erreichen eine Größe von bis zu acht Zentimetern. Das Fruchtfleisch ist fest und der Stein löst sich leicht. Die Wachsschicht, die die Früchte umgibt und einen mehligen Film beim Pflücken auf den Fingern hinterlässt, wird auch „Beduftung“ oder „Bereifung“ genannt und sollte dem Genuss keinen Abbruch tun. Sie schützt die Früchte vor zu schnellem Altern bzw. Austrocknen und kann bedenkenlos abgewischt und verzehrt werden.

Zwei Drittel der österreichischen Zwetschken reifen in der Steiermark.
Zwei Drittel der österreichischen Zwetschken reifen in der Steiermark. Rund 360 Betriebe sorgen für eine reiche Ernte auf 145 ha Fläche, wovon 12 % biologisch bewirtschaftet werden. Die bedeutendste Sorte ist dabei „Čačaks Schöne“, die wie auch die anderen Sorten vorwiegend für den Frischmarkt produziert wird. Ein kleiner Teil geht auch in die Edelbranderzeugung. Verarbeitungszwetschken kommen noch überwiegend aus dem extensiven Anbau. Durch die Vielzahl an Sorten erstreckt sich die Ernte von Mitte Juli bis Mitte September.

Reifegrad bei Zwetschken entscheidend für den Geschmack.
Am besten schmecken die Früchte frisch vom Baum. Reife Zwetschken sind besonders aromatisch, deshalb sollte man hier wirklich Geduld haben, bis der optimale Erntezeitpunkt erreicht ist. Wie alle Steinobstarten reifen die Früchte nicht nach, was für den Großhandel einen gewissen Kompromiss zwischen gutem Reifezustand und ausreichender Transportfähigkeit erfordert. Außerdem braucht es mehrere Pflückdurchgänge, die von Hand erfolgen, um immer nur die reifen Früchte zu ernten. Zuhause sollten die Früchte im Kühlschrank gelagert werden, so bleiben sie bis zu einer Woche frisch.

Der süße Geschmack, die fein-faserige Struktur und die angenehme Säure verführen zum sofortigen Verzehr. Wer sich die Zwetschken-Saison verlängern möchte, kann daraus Marmelade, Powidl oder Röster herstellen.

Der blaue Farbstoff sorgt für antioxidative Wirkung.
Getrocknete Zwetschken sind ein altbewährtes Hausmittel gegen einen trägen Darm. Das liegt am nennenswerten Sorbitgehalt der Früchte, der bei getrockneten Zwetschken besonders hoch ist.
Frische Zwetschken enthalten zum größten Teil Wasser, weiteres liefern sie zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente. Ihr Vitamingehalt reiht sich im Vergleich zu anderen Obstsorten eher im Mittelfeld ein. Erwähnenswert sind aber das immunstärkende Vitamin C, das hautschützende Provitamin A und die nervenstärkenden B-Vitamine. Ihren leuchtend violetten Farbton erhält die Zwetschke durch sogenannte Anthocyane. Diese Farbstoffe zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen mit antioxidativer Wirkung. Sie schützen den Körper vor freien Radikalen und damit die Zellen vor Schädigung. Vorwiegend kommen diese Pflanzeninhaltsstoffe in der Schale vor.

Wer sich den Zwetschken-Genuss für den Winter einfangen möchte, für den haben wir drei tolle Rezepte vorbereitet: 

Gedörrte Zwetschken
Rumzwetschken
Zwetschken-Pfirsich-Marmelade mit Zimt und Wacholder

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