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Topinambur

15.03.2021 11:31
Topinambur

Topinambur - alte Knolle neu entdeckt

Bereits vor dem Erdapfel eroberte einst Topinambur von Nordamerika ausgehend Europa, wurde aber schließlich nach und nach von der Kartoffel verdrängt. In den letzten Jahren erlebt die nussige Knolle eine Renaissance und hat sich auf vielfältige Weise ihren Platz in den heimischen Küchen zurückerkämpft. 

Der Geschmack von Topinambur erinnert ein wenig an Artischocken, weshalb die Knolle auch als Erdartischocke bekannt ist. Erdsonnenblume oder Knollensonnenblume wird sie außerdem genannt. Als Familienmitglied der Korbblütler ist sie nämlich mit der Sonnenblume verwandt ist. Die unterirdischen Ausläufer der Topinamburwurzeln enden in länglichen, spindelförmigen Knollen. Je nach Sorte reicht die Farbpalette von hellbraun bis violett, das Fruchtfleisch ist weiß-gelblich. 

Topinambur ist auch über die kalten Monate eine geschmackliche Bereicherung, denn die winterharten Knollen können auch in dieser Zeit regelmäßig frisch geerntet werden. Die Pflanze vermehrt sich üppig und liefert auf kleiner Fläche bereits einen nennenswerten Ertrag. Was aus ökologischer Sicht sehr günstig ist, sollte aber beim Anbau gut berücksichtigt werden, damit nicht der ganze Garten überwuchert wird.

Ernährung und Gesundheit

Trotz des geringen Kaloriengehaltes von nur rund 30 kcal/100 g sättigt Topinambur aufgrund des hohen Ballaststoffanteils sehr gut. Im Vergleich zum Erdapfel ist dieser um das Sechsfache höher. Topinambur enthält nämlich anstatt der Stärke vor allem Inulin. Dieser lösliche Ballaststoff quillt im Magen auf und sorgt so für ein gutes Sättigungsgefühl. Seine Reise geht schließlich weiter bis in den Dickdarm, wo sich die Bakterien auf ihre Inulin-Jause freuen. Vor allem die gesundheitsförderlichen Bifidobakterien vermehren sich durch die Zufuhr des Ballaststoffs fröhlich. Ein Segen für unser Immunsystem, spielen diese Mikroorganismen doch eine wichtige Rolle für unsere Abwehrkräfte.

Der hohe Gehalt an Inulin hat Topinambur auch seinen Beinamen „Diabetiker Kartoffel“ beschert. Im Gegensatz zu Stärke hat der Ballaststoff kaum Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, weshalb Topinambur für Diabetiker eine günstige Alternative zum Erdapfel ist. Der hohe Ballaststoffgehalt kann allerdings bei empfindlichen Personen zu Blähungen führen. Mit der Zeit gewöhnt sich der Verdauungsapparat aber an die gesunden Inhaltsstoffe.

Herausragend ist außerdem der Kaliumgehalt in der Topinamburknolle. Im Vergleich zur vielzitierten Banane ist jener von Topinambur um das Sechsfache höher.

Verwendung und Zubereitung

Auch wenn die knorrigen Knollen meist ähnlich wie Erdäpfel verwendet werden, gibt es doch einen entscheidenden Unterschied. Im Gegensatz zur Kartoffel kann Topinambur auch roh gegessen werden. Pur genossen schmeckt die Knolle leicht erdig, gekocht entwickelt sich ein nussig süßlicher Geschmack.

Die Schale kann mitgegessen werden, bei einem sensiblen Verdauungssystem können aber manchmal Beschwerden auftreten. In geschältem Zustand verfärbt sich das Fruchtfleisch an der Luft sehr schnell. Dagegen hilft das Einlegen in Zitronen- oder Essigwasser.

Topinambur ist sehr vielseitig. Geraspelt oder fein blättrig geschnitten passt die Knolle zu herbstlich-winterlichen Salaten. Gegart schmeckt Topinambur als Püree, in Aufläufen, Suppen oder Gratins. Dünne Scheiben ergeben mit ganz wenig Öl im Backrohr gebacken knusprige Chips.

Lagerung

Wegen der eher dünnen Schale ist Topinambur nicht besonders gut lagerfähig. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält er sich ca. vier bis fünf Tage. 

In einem kühlen Keller kann die Lagerfähigkeit aber auf mehrere Wochen ausgedehnt werden.

Gestiftelt, gewürfelt oder in Scheiben geschnitten lässt sich Topinambur auch gut einfrieren. Dafür die vorbereiteten Knollen kurz in kochendem Wasser blanchieren, gut abtropfen lassen und in geeignete Behälter portionieren.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und den puren Topinamburgenuss ausprobieren möchte, findet in unserem Rezepttipp eine Anleitung für einen köstlich frühlingshaften Salat.

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