Gurkenvielfalt von Mini bis Maxi
Gurken (Cucumis sativus) sind ein Gemüse aus der Familie der Kürbisgewächse, eng verwandt mit Kürbis und Zucchini. Ursprünglich stammen sie aus Nordindien, wo sie vor etwa 3.500 Jahren aus einer bitteren Wildform gezüchtet wurden. Im 16. Jahrhundert gelangten Gurken nach Europa. Es gibt verschiedene Arten: Salatgurken mit dünner Schale, Feldgurken mit dickerer Schale und Einlegegurken („Gurkerl“), die klein und meist eingelegt verkauft werden. Salatgurken wachsen meist in Glashäusern oder Folientunneln, Feld- und Einlegegurken im Freiland.
Gurken bestehen zu etwa 97 % aus Wasser, sind sehr kalorienarm und besonders gesund. Die meisten wertvollen Inhaltsstoffe befinden sich in der Schale, deshalb sollten Gurken möglichst ungeschält verzehrt werden. Für den Einkauf gilt: Frische Gurken sind prall, fest und haben eine glänzende, grüne Schale ohne Druckstellen. Gelbe Flecken oder gummiartige Konsistenz deuten auf minderwertige Qualität hin. Gurken lagert man idealerweise kühl bei 8 bis 15 Grad Celsius, zum Beispiel im Gemüsefach des Kühlschranks, eingewickelt in ein feuchtes Tuch, damit sie nicht austrocknen. Ganze Gurken bleiben so bis zu zwei Wochen frisch, angeschnittene sollten binnen 1–3 Tagen verzehrt werden. Gurken sollten nicht eingefroren oder neben ethylenabgebenden Früchten wie Äpfeln gelagert werden, da dies ihren Verderb beschleunigt.
Bitterstoffe (Cucurbitacine) können bei Gurken vorkommen, insbesondere am Stielansatz. Bittere Stellen sollten entfernt werden, da sie auch durch Erhitzen nicht verschwinden. Gurken sind grundsätzlich schwer verdaulich, besonders Schale und Kerne. Dill und Kümmel sowie das Entfernen der Kerne machen sie verträglicher. Gurken sollten erst kurz vor dem Verzehr gesalzen werden, um den Verlust von Vitaminen und Wasser zu minimieren.
Dill ist ein vielseitiges Küchenkraut mit einem frischen, würzigen Aroma. Er wird traditionell für Gurkensalat sowie für eingelegte Gurken verwendet. Dill wächst als einjährige Pflanze, wird vor der Blüte geerntet und am aromatischsten sind die feinen Dillspitzen. Dill kann frisch, getrocknet oder gefroren verwendet werden und wirkt sich positiv auf die Verdauung aus.
Anbau in Österreich:
Der größte Teil der Salatgurken wird in Glashäusern und Folientunneln angebaut, vor allem in Wien, wodurch eine fast ganzjährige Ernte möglich ist (März bis November). Feld- und Einlegegurken wachsen überwiegend im Freiland, mit Schwerpunkt in Oberösterreich, Tirol und Niederösterreich. Österreich deckt mehr als 50% des Bedarfes selbst. Im Jahr 2023 betrug die Gurkenernte 43.400 Tonnen, das bedeutet gleiche Erträge bei leichtem Rückgang der Produktionsfläche. Somit zählt die Gurke zu den Top 5 Gemüsesorten in Österreich. 76 % der Gurken wachsen im geschützten Anbau und nicht am Feld.
Verarbeitung und Nutzung:
Salatgurken werden meist roh verzehrt, als Rohkost oder im Salat, können aber auch gedünstet oder geschmort werden. Einlegegurken, oft „Gurkerl“ genannt, sind klein und werden ganz in Essig oder Salzlake eingelegt. Es gibt verschiedene Varianten, darunter Gewürzgurken, Cornichons, Senfgurken, Sandwichgurken, Honiggurken und Salzgurken, die auf unterschiedliche Weise haltbar gemacht werden. Bio-Gurken sind selten, da der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger den Anbau aufwändig macht und die Erträge mindert.
Insgesamt sind Gurken ein gesundes, wasserreiches Gemüse mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Dill ergänzt sie perfekt als Gewürz, sowohl geschmacklich als auch verdauungsfördernd.