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Milch vs. Pflanzendrinks

25.05.2023 07:55
Milch vs. Pflanzendrinks

Kuhmilch vs. Pflanzendrinks

Milch von Kuh, Schaf und Ziege verdanken ihre einzigartige Zusammensetzung der Genialität der Natur. Alternative Erzeugnisse auf pflanzlicher Basis werden hingegen meist industriell zusammengebaut und haben mit Milch im herkömmlichen Sinne eigentlich nichts Wesentliches gemein.

Milch bleibt Milch
Pflanzendrinks wollen einerseits keine Milch sein und dürfen auch gemäß EU-Gesetzgebung nicht als solche bezeichnet werden. Andererseits wird viel dafür getan, dass sie von Konsumentinnen und Konsumenten wie die tierische Version wahrgenommen werden, auch wenn sie sich in ihrer Zusammensetzung und Herstellung stark von dem Naturprodukt unterscheiden.

Der Markt für Pflanzendrinks ist rasant gewachsen. Die Auswahl ist vielfältig und häufig auch exotisch anmutend. In den Regalen erstreckt sich das Sortiment von Soja- über Hafer-, Mandel-, oder Kokosdrinks bis hin zu Varianten aus Hanf oder Lupinen. Kuhmilch hat im Angesicht dieser Tatsache scheinbar an Stellenwert in der Ernährung verloren. Doch sie gilt nach wie vor als wesentlicher Bestandteil nationaler Ernährungsempfehlungen. Laut Ernährungspyramide sollen Milch und Milchprodukte dreimal täglich am Speiseplan stehen.

Bei der Frage nach den Kaufmotiven von Kuhmilch bzw. Pflanzendrinks stellen in beiden Fällen Geschmack, Genuss sowie Gesundheit die Hauptkriterien dar. Fällt die Wahl auf pflanzliche Alternativen, werden die bessere Verträglichkeit, das Minimieren von Umweltauswirkungen bzw. das Verhindern von Tierleid als Argumente ins Treffen geführt. Anhänger von Kuhmilch sind indessen vom Wert des Produktes überzeugt, kaufen und schätzen dieses nicht nur aus Gewohnheit, sondern auch Regionalität und Förderung der heimischen Wirtschaft spielen für sie eine entscheidende Rolle.

Wunder der Natur
Was den Nährstoffgehalt betrifft, können die pflanzlichen Drinks mit der hohen Dichte und Genialität der Zusammensetzung der Milch nicht mithalten. Nur Sojadrinks besitzen ähnlich viel Eiweiß und Fett wie Kuhmilch. Zu beachten ist außerdem, dass pflanzliches Eiweiß eine niedrigere physiologische Verwertbarkeit im Vergleich zu tierischem Protein aufweist – Ausnahme wiederum Soja.

Die einzigartige Struktur der Milch bietet eine Zusammensetzung an Nährstoffen, die in gegenseitiger Wechselwirkung zueinanderstehen. Diese komplexe Kombination von Inhaltsstoffen ist für die Aufnahme und die Umwandlung im menschlichen Organismus entscheidend und macht die Milch auf natürliche Weise zu einem perfekten Lebensmittel für die menschliche Ernährung.
Die gerne kritisierte Laktose fördert zum Beispiel die Aufnahme von Kalzium im Dünndarm. So ist das Kalzium aus der Milch für den Körper besonders gut verfügbar. Durch den Abbau des Milchzuckers im Darm entsteht wiederum Milchsäure, die das Darmmikrobiom optimal unterstützt.

Pflanzliche Alternativen versuchen diese Einzigartigkeit der Milch in Struktur und Zusammensetzung nachzuahmen. Deshalb finden sich häufig Kalzium, Vitamin B2, B12 und D in der Liste zugesetzter Zutaten, da sie ursprünglichen in den verwendeten Pflanzen nicht in nennenswerten Mengen vorhanden sind. Ob die Bioverfügbarkeit dieser Nährstoffe mit jenen aus dem Naturprodukt zu vergleichen ist, bleibt fraglich. Außerdem sorgt vielfach erst der Zusatz von Stabilisatoren sowie Emulgatoren für eine vergleichbare Textur sowie ein angenehmes Mundgefühl.

Ökobilanz ist nicht gleich Ökobilanz
In Klimabilanzen schneidet Milch hinsichtlich der berechneten CO2-Äquivalente meist schlechter ab. Dabei werden aber häufig Aspekte vernachlässigt, die eigentlich in die Bilanz miteinfließen müssten. Dazu zählen die unterschiedliche Abbauzeit unterschiedlicher Treibhausgase, genutzte Anbauflächen, die Transportwege des Rohstoffs und des Endprodukts sowie der Energiebedarf, Wasserverbrauch und Treibhausgasausstoß im gesamten
Herstellungsprozess. Außerdem gilt es zu berücksichtigen, dass nicht jedes Stück Boden automatisch für den Ackerbau geeignet ist.

Kühe verwandeln für den Menschen unverdauliches Gras in eine nährstoffreiche Flüssigkeit, die in ihrer Zusammensetzung einzigartig ist. Milch ist deshalb nicht von ungefähr seit über 8.000 Jahren ein grundlegender Bestandteil der menschlichen Ernährung und hat unserer Spezies einen enormen Entwicklungsvorteil verschafft. Gleichzeitig wird durch die Bewirtschaftung der Almen hochwertige Landschaftspflege betrieben, die Österreich zu einem Aushängeschild an Lebensqualität und Naturschönheit macht.


Hier können Sie das Factsheet "Milch vs. Pflanzendrinks" herunterladen.

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